Die wichtigsten Golfregeln

Es gibt 24 internationale Golfregeln, die vom R&A (Royal and Ancient Golf Club of St. Andrews) und der USGA (United States Golf Association) verwaltet und herausgegeben werden.

Etikette und Prinzipien im Golf

Dem Regelwerk ist eine Einführung zur Golf-Etikette vorangestellt. Mit Etikette ist das Verhalten auf dem Golfplatz gemeint, das von allen Spielern und Spielerinnen erwartet wird, um ein Höchstmaß an Spielfreude und Sicherheit zu erreichen. Folgende Prinzipien sind am Wichtigsten, um dem „Spirit of the Game“ gerecht zu werden:

  1. Seien Sie ehrlich bei der Regelauslegung und dem Zählen!
  2. Nehmen Sie Rücksicht auf andere Spieler!
  3. Seien Sie höflich und aufmerksam am Platz!
  4. Spielen Sie zügig und lassen z.B. schnellere Spieler/Gruppen überholen!
  5. Schonen Sie den Platz!

Übersicht der Golfregeln je Anwendungsbereich

Die Redaktion von golf-lernen.at hat eine kompakte Zusammenschau der wichtigsten und am häufigsten gebräuchlichen Golfregeln zusammengetragen:

Sie finden zur Veranschaulichung der Regeln einige Illustrationen und Videos eingebettet sowie Lesetipps zur Vertiefung ins Thema, z.B. hier auf der Website des Österreichischen Golfverbands (ÖGV). Die offiziellen Golfregeln sind auch in Buchform erhältlich, wobei es verschiedene Editionen gibt, die preislich zwischen 10-40€ liegen. Neben den offiziellen Buchausgaben gibt es einige Kompakt-Regelführer zum Preis von 5-15€ sowie spezielle Regel-Apps fürs Smartphone.


Finden Sie hier 3 Lese-Empfehlungen der golf-lernen.at Redaktion:


Allgemeine Regeln

Tafel mit Schrift: Know the Rules

© Pixabay

Beachten Sie jeweils spezielle Platzregeln, die es auf jeder Golfanlage gibt und spielen Sie nur mit eigenen Bällen, d.h. keine Driving-Range Bälle auf dem Golfplatz. Merken Sie sich Ihre Bälle gut, mit denen Sie abschlagen, damit Sie nicht den Ball eines anderen Spielers weiterspielen. Vor allem bei Turnieren hilft eine individuelle Ball-Markierung bei der eindeutigen Zuordnung.

Nehmen Sie maximal 14 Schläger in Ihrem Bag mit auf eine Golfrunde. Wenn Sie abschlagen und Ihr Ball andere Golfer treffen könnte, schreien Sie laut „Fore!“. Dieser Warnruf kann genauso für Sie gelten, d.h. immer wenn Sie „Fore!“ hören in Deckung gehen.

Die Spiel-Reihenfolge in einer Gruppe (Flight) ist ebenfalls geregelt:

  • Maximal dürfen 4 Spieler gleichzeitig ein Loch bespielen.
  • Es beginnt der Spieler, der am vorangehenden Loch besser gespielt hat.
  • Nach dem Abschlag ist immer der Spieler an der Reihe, dessen Ball am weitesten vom Loch entfernt ist. Eine Abweichung der Reihenfolge, z.B. um Zeitersparnis zu erreichen, ist straflos erlaubt.

Verboten ist, einen Mitspieler um Rat zur Schlägerwahl zu fragen oder Rat zu geben. Als Ausnahme ist dies nur einem sogenannten Caddie (Begleiter bzw. Schlägerträger) oder Partner (z.B. im Teamwettspiel) erlaubt. Auf das Spiel bezogen dürfen Sie sich mit Mitspielern aber über Distanzen, Bunker-, Fahnenplatzierung und ähnlichem austauschen.

Spielen Sie den Ball grundsätzlich wie er liegt, aber verbessern Sie nicht die Ausgangslage durch Bewegen, Biegen, Brechen etc. von etwas Befestigtem oder Wachsendem. Einen anderen Schläger, z.B. beim Putten, als Ausrichtungshilfe für einen Schlag auf den Boden zu legen ist ebenfalls verboten.

Jeder Schlag – der in der Absicht durchgeführt wird, den Ball zu treffen – zählt, auch wenn dieser missglücken sollte und Sie den Ball verfehlen.

Beachten Sie die maximale Suchzeit von 3 Minuten für einen Ball. Finden Sie den Ball nicht, gilt er als verloren. Mit Zählung von 1 Strafschlag müssen Sie zurück zur Stelle, wo der letzte Schlag ausgeführt wurde und einen neuen Ball aus Kniehöhe fallenlassen (droppen) – siehe dazu Das richtige Droppen. Am Abschlag dürfen Sie erneut „aufteen“ – siehe dazu Regeln beim Abschlag.

Häufige Fälle, die keinen Strafschlag bedeuten? 

  • Wenn Sie Ihren Ball beim Suchen im hohen Gras (Rough) unabsichtlich bewegen, ist kein Strafschlag zu zählen, der Ball muss aber an die ursprüngliche Stelle zurückgelegt werden.
  • Liegt der Ball vor/neben beweglichen Hemmnissen wie Flaschen, Dosen, Schildern, Rechen oder Markierungspfosten (außer weiße Aus/Out-Markierungen) dürfen diese straflos entfernt werden. Bewegt sich der Ball dabei, muss dieser straflos zurückgelegt werden.
  • Liegt der Ball auf einem beweglichen Hemmnis, darf es entfernt und der Ball innerhalb 1 Schlägerlänge in seiner ursprünglichen Lage aus Kniehöhe fallen gelassen werden (vgl. droppen).
  • Trifft man mit dem Ball seine Ausrüstung, einen anderen Spieler oder sich selbst, bleibt dies straflos und der Ball ist weiterzuspielen wie er liegt.

Häufige Fälle, die einen Strafschlag bedeuten? 

  • Lose Naturstoffe wie Blätter, Äste, Zweige, Steine und Co dürfen prinzipiell überall straflos entfernt werden – auch in Penalty Areas (Wasserhindernissen) oder Bunkern. Wird der Ball dabei versehentlich bewegt, muss man ihn zurücklegen und 1 Strafschlag zählen.
  • Wird der Ball beim Aufsetzen des Schlägers bewegt, gilt: Der Ball muss mit 1 Strafschlag zurückgelegt werden. Straflose Ausnahme davon ist, wenn der Ball beim Abschlag vom Tee fällt – vgl. Regeln beim Abschlag.
  • Wenn Sie einen Probeschwung (ohne Treffabsicht) machen und dabei Ihren Ball aus Versehen bewegen, zählt dies nicht als Schlag, Sie müssen den Ball aber mit 1 Strafschlag zurücklegen. Straflose Ausnahme davon ist, wenn der Ball beim Abschlag vom Tee fällt – vgl. Regeln beim Abschlag.

Wann bzw. wie darf ein Ball aufgenommen werden?

  • Sie können Ihren Ball jederzeit zur Identifizierung aufnehmen und dies muss Ihren Mitspielern auch nicht angekündigt werden. Sie müssen die Ball-Lage allerdings vorher markieren und dürfen den Ball nicht reinigen.
  • Die Ball Markierung nehmen Sie am besten mit einem Tee (auf dem Fairway) oder mit einem Ballmarker (auf dem Grün) vor.
  • Sie können jeden Ball eines Mitspielers aufnehmen lassen, wenn dieser Ihr Spiel behindern könnte.
  • Nehmen Sie irrtümlich den Ball eines fremden Spielers auf, darf er straflos zurückgelegt werden. Wenn die ursprüngliche Stelle des Balles nicht mehr genau bekannt ist, können Sie diese schätzen.

WICHTIG: Jede Regelverletzung bedeutet 2 Strafschläge!

Sofern Sie die Flächen und Elemente eines Golfplatzes noch nicht so gut kennen, finden Sie hier unsere Erklärung.

Regeln beim Abschlag

Abschlag

(c) Pixabay

Spielen Sie Ihren Abschlag zwischen den zwei Abschlagsmarkierungen. Die zulässige Abschlagfläche beginnt vorne bei den Markierungen und geht 2 Schlägerlängen nach hinten.

Golfball auf Tee

(c) Canva

Sie dürfen dabei ein sogenanntes Tee (Holz-/Kunststoff-Stift zur Erhöhung des Balles) verwenden – auch „aufteen“ genannt. Fällt der Ball aus Versehen beim Aufsetzen des Schlägers vom Tee herunter, zählt dies nicht als Schlag und ist straflos.

Befürchten Sie, dass Ihr Ball nach dem Abschlag verloren, also unauffindbar, ist oder dieser im Aus/Out liegt, können Sie zur Zeitersparnis einen sogenannten Provisorischen Ball – d.h. einen weiteren Abschlag – spielen. (eine Ausnahme gilt bei Penalty Areas). Dies muss für Mitspieler deutlich angekündigt werden.

  • Szenario 1: Finden Sie Ihren ersten Ball tatsächlich nicht oder befindet er sich im Aus/Out, so wird der provisorische Ball der neue Ball im Spiel, wobei 1 Strafschlag zu zählen ist.
  • Szenario 2: Finden Sie Ihren ersten Ball doch oder er liegt nicht im Aus/Out, spielen Sie mit diesem weiter (der provisorische Ball muss aufgenommen werden und die damit gemachten Schläge verfallen).

Das richtige Droppen

Einen Ball zu droppen ermöglicht das Weiterspielen aus bzw. in misslichen Spielsituationen.

Beim Droppen darf der Ball aufgenommen und hinter der ursprünglichen Ball-Lage (bei Ball-Verlust ein neuer Ball), innerhalb eines sogenannten Erleichterungsbereiches von 1-2 Schlägerlängen, aus Kniehöhe fallengelassen werden.

Grundsätzlich gilt, dass der Ball nach dem Droppen niemals näher zur Fahne liegen darf als vorher.

Zur Abmessung des Erleichterungsbereichs dürfen, je nach Spielsituation, 1-2 Schlägerlängen herangezogen werden, wobei der längste Schläger in Ihrem Golfbag als Maß dafür gilt (mit Ausnahme des Putters). Der Ball muss beim Droppen in diesem Bereich aufkommen und liegenbleiben – tut er das nicht, wiederholen Sie den Drop straflos.

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Das Droppen +1 Strafschlag ist möglich, wenn der Ball

  • innerhalb 3 Min. unauffindbar, d.h. verloren ist.
  • durch den Spieler für unspielbar erklärt wird. Wann & Wie z.B. in Penalty Areas (Wasserhindernissen), Bunkern oder auf anderen Flächen die Regelanwendung fürs Droppen ist, wird weiter unten erläutert.

Das Droppen ist – ausgenommen Penalty Areas – straflos möglich, wenn der Ball in diesen 4 Lagen landet. Siehe dazu auch ungewöhnliche Platzverhältnisse:

  1. Unbewegliche Hemmnisse (Straßen, Wege, Mauern, etc.)
  2. Boden in Ausbesserung (blau markiert)
  3. Zeitweiliges Wasser (Lacken nach Regengüssen)
  4. Tierlöcher

Liegt Ihr Ball in einer Penalty Area (Wasserhindernisse) in einer der aufgelisteten 4 Lagen, ist ein Droppen nur +1 Strafschlag möglich.

Regeln im Bunker

Liegt Ihr Ball im Bunker dürfen Sie nicht die Sandbeschaffenheit vor dem Schlag prüfen, den Schläger hinter dem Ball aufsetzen sowie Probeschwünge mit Sandberührung durchführen.

Wenn Sie sicher sind, dass Ihr Ball im Bunker gelandet ist, dieser aber nicht sichtbar ist, können Sie mit Rechen, Schläger oder Füßen tasten, um den Ball zu finden. Bewegen Sie den Ball dabei, müssen Sie ihn straflos zurücklegen.

Erklären Sie einen Ball im Bunker für unspielbar, gibt es diese 4 Wahlmöglichkeiten zum Droppen:

    1. Spielen von der Stelle des letzten Schlags oder Abschlags (+1 Strafschlag)
    2. Im Bunker innerhalb von 2 Schlägerlängen droppen (+1 Strafschlag)
    3. Im Bunker auf der Verlängerung der Linie Loch-Ball zurück, innerhalb 1 Schlägerlänge droppen (+1 Strafschlag)
    4. Auf der Verlängerung der Linie Loch-Ball außerhalb des Bunkers beliebig weit zurück und innerhalb 1 Schlägerlänge droppen (+2 Strafschläge)

Bei zeitweiligem Wasser im Bunker (siehe auch Spezielle Regeln und Situationen > Ungewöhnliche Platzverhältnisse) darf man straflos innerhalb des Bunkers, mit 1 Schlägerlänge (ab dem nächstem Punkt ohne Behinderung) droppen. Das Droppen außerhalb des Bunkers (z.B. wenn er zeitweilig komplett unter Wasser steht) geht in dem Fall mit +1 Strafschlag auf der Linie Loch-Ball beliebig zurück nach hinten.

Regeln in Penalty Areas

Sogenannte Penalty Areas sind zumeist Wasserhindernisse und werden mit roten oder gelben Markierungspflöcken gekennzeichnet: Die Pflöcke selbst sind als bewegliches Hemmnis eingestuft und dürfen straflos für einen ungehinderten Schlag entfernt werden.

Penalty Area rot

© golf-lernen.at | Seitliche Wasserhinderisse (Penalty Areas) werden mit roten Markierungspflöcken gekennzeichnet.

Penalty Area gelb

© golf-lernen.at | Frontale/Quer zur Spielbahn liegende Wasserhinderisse (Penalty Areas) werden mit gelben Markierungspflöcken gekennzeichnet.

  • Wenn Ihr Ball innerhalb einer roten oder gelben Penalty Area liegt und er für Sie spielbar ist, können Sie dies auch straflos tun.
  • Seit einer Regel-Erleichterung 2019 ist es innerhalb von Penalty Areas auch erlaubt den Schläger am Boden oder im Wasser hinter dem Ball aufzusetzen.
  • Ist Ihr Ball vom Abschlag in eine Penalty Area geflogen und möglicherweise verloren, darf kein provisorischer Ball gespielt werden.
  • Liegt Ihr Ball innerhalb einer Penalty Area bei unbeweglichen Hemmnissen (z.B. Brücken, Rohre) oder in ungewöhnlichen Platzverhältnissen (Pfützen, Tierlöcher) ist kein strafloses Droppen möglich. Der Ball muss gespielt werden wie er liegt oder Sie nehmen eine der Optionen mit +1 Strafschlag in Anspruch, die nachfolgend erklärt werden.

Spielsituation rote Penalty Area:

Erkärbild: Drop-Möglichkeiten rote Penalty Area

© golf-lernen.at

Ein vom Abschlag (A) gespielter Ball bleibt an Punkt (B) in einer seitlichen Penalty Area liegen und kreuzt bei Punkt (C) die Grenze der Penalty Area. Sofern möglich, können Sie den Ball straflos von Punkt (B) weiterspielen wie er liegt. Sofern möglich, können Sie den Ball straflos von Punkt (B) weiterspielen wie er liegt.

Liegt Ihr Ball defacto unspielbar für Sie oder ist unauffindbar (verloren) in einer seitlichen Penalty Area, haben Sie diese 4 Wahlmöglichkeiten:

  1. Einen neuen Ball vom Abschlag (A) spielen (aufteen erlaubt) oder ggf. an der Stelle des letzten Schlags, innerhalb 1 Schlägerlänge, droppen. (+1 Strafschlag)
  2. Einen Ball beliebig weit hinter der Hindernisbegrenzung, entlang der gestrichelten Linie nach Punkt (D), innerhalb 1 Schlägerlänge, droppen. (+1 Strafschlag)
  3. Einen Ball im orange markierten Erleichterungsbereich von Punkt (C) fallen lassen (innerhalb 2 Schlägerlängen), jedoch nicht näher zur Fahne als (C). (+1 Strafschlag)
  4. Einen Ball im orange markierten Erleichterungsbereich von (E) fallen lassen (innerhalb 2 Schlägerlängen), jedoch nicht näher zur Fahne als (E). (+1 Strafschlag)

Spielsituation gelbe Penalty Area:

Sofern möglich, können Sie den Ball straflos weiterspielen wie er liegt.

Liegt ihr Ball defacto unspielbar für Sie oder ist unauffindbar (verloren) in einer frontalen Penalty Area, haben Sie diese 2 Wahlmöglichkeiten:

  1. Einen neuen Ball vom Abschlag (A) spielen oder ggf. an der Stelle des letzten Schlags, innerhalb 1 Schlägerlänge, droppen (+1 Strafschlag).
  2. Sie dürfen in der Verlängerung der Linie Loch-Kreuzungspunkt, außerhalb der Penalty Area beliebig weit zurück und innerhalb 1 Schlägerlänge droppen (+1 Strafschlag).

Regeln am Grün

Das Treffen der Fahnenstange im Loch ist straflos, d.h. die Stange kann immer stecken gelassen werden.

  • Liegt ein Ball teilweise unterhalb der Lochkante (steckt aber zwischen Stange und Lochrand fest) gilt er als eingelocht.
  • Wird Ihr Ball auf dem Grün aus Versehen durch Sie oder einen anderen Spieler bewegt, so gilt dabei in allen Fällen: Ball straflos zurücklegen. Gleiches gilt sofern Sie einen Ball auf dem Grün markieren, aufnehmen, danach zurücklegen und dieser sich durch einen Windstoß bzw. von selbst bewegt.
  • Schäden an Grüns dürfen jedenfalls straflos ausgebessert werden (z.B. Pitchmarken, Spikemarken von Schuhen, alte Lochpfropfen).

Spezielle Regeln und Situationen

Unspielbarer Ball: Liegt Ihr Ball unspielbar im Gelände (Rough, Semirough, Fairway, Vorgrün) oder aber auch im Bunker, haben Sie 3 Möglichkeiten sich aus der misslichen Ball-Lage zu befreien.

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    1. Mit +1 Strafschlag zurück zur Stelle des letzten Schlags und innerhalb 1 Schlägerlänge droppen (am Abschlag darf aufgeteet werden).
    2. Mit +1 Strafschlag auf der Verlängerung Linie Loch-Ball beliebig weit zurück und innerhalb 1 Schlägerlänge droppen.
    3. Mit +1 Strafschlag innerhalb von 2 Schlägerlängen droppen (aber nicht näher zur Fahne)

Falschen Ball gespielt: Einen falschen Ball zu spielen bedeutet 2 Strafschläge. Man muss zurückgehen, den falschen Ball zurücklegen und den richtigen/eigenen spielen.

Ball wechseln: Zwischen den Löchern darf der Ball jederzeit ausgetauscht werden. Während des Spielens eines Lochs dürfen Sie den Ball aber nur dann austauschen, wenn…

  • er verloren (d.h. innerhalb 3 Min. unauffindbar) ist,
  • er beschädigt wurde
  • oder wenn Sie Erleichterung in Anspruch nehmen dürfen (d.h. beim straflosen Droppen oder Droppen mit Strafschlag).

Eingebetteter Ball: Bohrt sich ein Ball nach einem Schlag tief in den Boden ein und ist damit unspielbar, darf man überall im Gelände (Rough, Semirough, Fairway, Vorgrün) ohne Strafschlag den Ball droppen. D.h. der Ball darf aufgenommen und hinter der ursprünglichen Ball-Lage (innerhalb 1 Schlägerlänge) aus Kniehöhe fallengelassen werden, um in diesem Fall mit „strafloser Erleichterung“ weiterspielen zu können. Wichtig: Bei eingebohrten Bällen in Bunkern oder Penalty Areas ist Erleichterung weiterhin nur mit 1 Strafschlag möglich. Neben Bunkern und Penalty Areas gehören auch Abschlag und Grün des Lochs, das Sie gerade bespielen nicht zum Gelände.

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Falsches Grün: Landet der Ball auf einem falschen Grün, d.h. dem Grün einer anderen Spielbahn, darf er zur Platzschonung von dort nicht gespielt werden. Sie können straflos Droppen. Der Erleichterungsbereich fürs Droppen des Balles muss so weit außerhalb des Grüns liegen, dass Sie beim Schlag dann keinen Stand auf dem falschen Grün einnehmen.

Ungewöhnliche Platzverhältnisse: Wenn sich Ihr Spielball in einer der unten erwähnten Situationen (ausgenommen Penalty Areas) befindet, dürfen Sie straflos Droppen, d.h. straflose Erleichterung in Anspruch nehmen:

(c) Pixabay / Beispiel für zeitweiliges Wasser

  1. Unbewegliche Hemmnisse (Straßen, Wege, Mauern, etc.)
  2. Boden in Ausbesserung (blau markiert)
  3. Zeitweiliges Wasser (Lacken nach Regengüssen)
  4. Tierlöcher (z.B. Maulwurf, Mäuseloch) aber keine von Würmern/Insekten

Der Erleichterungsbereich fürs Droppen in diesen Fällen ist 1 Schlägerlänge groß. Sie bemessen ihn vom nächstgelegenen Punkt der Erleichterung, d.h. der näheste Punkt zur Ball-Lage – nicht näher zum Loch – wo weitestgehend keine Behinderung mehr vorliegt.

Golf-Erklärgrafik: nächstgelegener Punkt der Erleichterung

© golf-lernen.at | Illustration nächstgelegener Punkt der Erleichterung.

Im Grafik-Beispiel liegt der Ball linksseitig auf einem asphaltierten Weg. Der linke Straßenrand wäre damit der nächstgelegene Punkt der Erleichterung, in dem innerhalb von 1 Schlägerlänge (orange markiert) straflos gedroppt werden kann.

Wenn Sie Ihren Ball nicht mehr finden, aber sicher sind dass dieser nur in einem der 4 oben angeführten ungewöhnlichen Platzverhältnisse verschwunden sein kann, können Sie ebenfalls straflos droppen.

Was gilt nicht als ungewöhnliches Platzverhältnis?

Landet Ihr Ball z.B. in/auf sogenannten Divots (herausgeschlagenen Rasenstücken), Traktorspuren, alten Fußspuren im Bunker oder auf kahlen Stellen ist das „Pech“ und es darf keine „straflose Erleichterung“ beansprucht werden! Der Ball kann aber natürlich mit 1 Strafschlag für unspielbar erklärt und gedroppt werden.

Übersicht 20 wichtigste Regelanpassungen 2019

Im Jahr 2019 traten die seit Jahrzehnten weitreichendsten Regeländerungen und Regelvereinfachungen ein. Hier ein Überblick zu den 20 wichtigsten Anpassungen:

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  1. Suchzeit max. 3 Minuten (Regel 18) >> früher waren es fünf Minuten;
  2. Ball beim Suchen bewegt (Regel 7) >> muss Ball zurücklegen, aber kein Strafschlag mehr;
  3. Eingebetteter Ball (Regel 16) >> überall im Gelände (Fairway, Semirough, Rough, Vorgrün) darf ein „eingebohrter Ball“ straflos gedroppt werden. Bunker, Penalty Areas, Grüns gehören nicht zum Gelände;
  4. Schlägerlänge (Definition) >> der längste Schläger im Golfbag ist das Maß (mit Ausnahme des Putters);
  5. Droppen (Regel 14) >> seit 2019 muss aus Kniehöhe gedroppt werden (davor war es aus Schulterhöhe);
  6. Falsches Grün (Regel 13) >> darf straflos droppen, darf beim Schlag aber keinen Stand auf Grün einnehmen;
  7. Ball trifft Spieler oder Ausrüstung (Regel 11) >> straflos, muss Ball weiterspielen wie er liegt;
  8. Doppelschlag (Regel 10) >> nunmehr straflos;
  9. Sandberührung im Bunker (Regel 12) >> nur „beiläufige Sandberührungen (z.B. Spuren-Einebnen, Abstützen auf Schläger) sind neu erlaubt;
  10. Lose Naturstoffe (Regel 15) >> Blätter, Äste, Zweige, Steine und Co dürfen überall straflos entfernt werden;
  11. Unspielbarer Ball im Bunker (Regel 19) >> vierte Option zum Droppen außerhalb Bunkers wurde geschaffen;
  12. Penalty Areas (Regel 17) >> Wasserhindernisse heißen nunmehr Penalty Areas (rot und gelb);
  13. Boden- und Wasserberührung in Penalty Areas (Regel 17) >> neu erlaubt den Schläger am Boden aufzusetzen und im Wasser hinter dem Ball aufzusetzen;
  14. Der Ball bewegt sich auf dem Grün nach Markieren und Zurücklegen (Regel 13) >> Ball straflos zurückzulegen;
  15. Ball auf Grün aus Versehen durch Spieler bewegt (Regel 13) >> Ball straflos zurückzulegen;
  16. Schäden auf Grüns ausbessern (Regel 13) >> Schäden an Grüns dürfen jedenfalls straflos ausgebessert werden (z.B. Pitchmarken, Spikemarken, alte Lochpfropfen);
  17. Keinen Schläger ablegen um sich auszurichten (Regel 10) >> Einen anderen Schläger, z.B. beim Putten, als Ausrichtungshilfe abzulegen ist verboten;
  18. Keine Hilfe durch Caddie/Partner beim Ausrichten (Regel 10) >> Caddie (Begleiter/Schlägerträger) oder Partner dürfen nicht hinter dem Spieler stehen, sobald er beginnt den Stand einzunehmen;
  19. Treffen der Fahnenstange (Regel 13) >> Das Treffen der Fahnenstange im Loch ist straflos. Die Stange kann daher immer stecken gelassen werden.
  20. Ball an Fahnenstange eingeklemmt (Regel 13) >> Liegt ein Ball teilweise unterhalb der Lochkante (steckt aber zwischen Stange und Lochrand fest) gilt er als eingelocht.

Diese 20 Änderungspunkte wurden in den oberen Themenblöcken bereits berücksichtigt. Mit der gesonderten Übersicht sieht man aber gut, wie umfassend und grundsätzlich das Regel-Update 2019 war.

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