Es gibt 24 internationale Golfregeln, die vom R&A (Royal and Ancient Golf Club of St. Andrews) und der USGA (United States Golf Association) verwaltet und herausgegeben werden.
Dem Regelwerk ist eine Einführung zur Golf-Etikette vorangestellt. Mit Etikette ist das Verhalten auf dem Golfplatz gemeint, das von allen Spielern und Spielerinnen erwartet wird, um ein Höchstmaß an Spielfreude und Sicherheit zu erreichen. Folgende Prinzipien sind am Wichtigsten, um dem „Spirit of the Game“ gerecht zu werden:
Die Redaktion von golf-lernen.at hat eine kompakte Zusammenschau der wichtigsten und am häufigsten gebräuchlichen Golfregeln zusammengetragen:
Sie finden zur Veranschaulichung der Regeln einige Illustrationen und Videos eingebettet sowie Lesetipps zur Vertiefung ins Thema, z.B. hier auf der Website des Österreichischen Golfverbands (ÖGV). Die offiziellen Golfregeln sind auch in Buchform erhältlich, wobei es verschiedene Editionen gibt, die preislich zwischen 10-40€ liegen. Neben den offiziellen Buchausgaben gibt es einige Kompakt-Regelführer zum Preis von 5-15€ sowie spezielle Regel-Apps fürs Smartphone.
⇒ Finden Sie hier 3 Lese-Empfehlungen der golf-lernen.at Redaktion:
Beachten Sie jeweils spezielle Platzregeln, die es auf jeder Golfanlage gibt und spielen Sie nur mit eigenen Bällen, d.h. keine Driving-Range Bälle auf dem Golfplatz. Merken Sie sich Ihre Bälle gut, mit denen Sie abschlagen, damit Sie nicht den Ball eines anderen Spielers weiterspielen. Vor allem bei Turnieren hilft eine individuelle Ball-Markierung bei der eindeutigen Zuordnung.
Nehmen Sie maximal 14 Schläger in Ihrem Bag mit auf eine Golfrunde. Wenn Sie abschlagen und Ihr Ball andere Golfer treffen könnte, schreien Sie laut „Fore!“. Dieser Warnruf kann genauso für Sie gelten, d.h. immer wenn Sie „Fore!“ hören in Deckung gehen.
Die Spiel-Reihenfolge in einer Gruppe (Flight) ist ebenfalls geregelt:
Verboten ist, einen Mitspieler um Rat zur Schlägerwahl zu fragen oder Rat zu geben. Als Ausnahme ist dies nur einem sogenannten Caddie (Begleiter bzw. Schlägerträger) oder Partner (z.B. im Teamwettspiel) erlaubt. Auf das Spiel bezogen dürfen Sie sich mit Mitspielern aber über Distanzen, Bunker-, Fahnenplatzierung und ähnlichem austauschen.
Spielen Sie den Ball grundsätzlich wie er liegt, aber verbessern Sie nicht die Ausgangslage durch Bewegen, Biegen, Brechen etc. von etwas Befestigtem oder Wachsendem. Einen anderen Schläger, z.B. beim Putten, als Ausrichtungshilfe für einen Schlag auf den Boden zu legen ist ebenfalls verboten.
Jeder Schlag – der in der Absicht durchgeführt wird, den Ball zu treffen – zählt, auch wenn dieser missglücken sollte und Sie den Ball verfehlen.
Beachten Sie die maximale Suchzeit von 3 Minuten für einen Ball. Finden Sie den Ball nicht, gilt er als verloren. Mit Zählung von 1 Strafschlag müssen Sie zurück zur Stelle, wo der letzte Schlag ausgeführt wurde und einen neuen Ball aus Kniehöhe fallenlassen (droppen) – siehe dazu Das richtige Droppen. Am Abschlag dürfen Sie erneut „aufteen“ – siehe dazu Regeln beim Abschlag.
Häufige Fälle, die keinen Strafschlag bedeuten?
Häufige Fälle, die einen Strafschlag bedeuten?
Wann bzw. wie darf ein Ball aufgenommen werden?
WICHTIG: Jede Regelverletzung bedeutet 2 Strafschläge!
Sofern Sie die Flächen und Elemente eines Golfplatzes noch nicht so gut kennen, finden Sie hier unsere Erklärung.
Spielen Sie Ihren Abschlag zwischen den zwei Abschlagsmarkierungen. Die zulässige Abschlagfläche beginnt vorne bei den Markierungen und geht 2 Schlägerlängen nach hinten.
Sie dürfen dabei ein sogenanntes Tee (Holz-/Kunststoff-Stift zur Erhöhung des Balles) verwenden – auch „aufteen“ genannt. Fällt der Ball aus Versehen beim Aufsetzen des Schlägers vom Tee herunter, zählt dies nicht als Schlag und ist straflos.
Befürchten Sie, dass Ihr Ball nach dem Abschlag verloren, also unauffindbar, ist oder dieser im Aus/Out liegt, können Sie zur Zeitersparnis einen sogenannten Provisorischen Ball – d.h. einen weiteren Abschlag – spielen. (eine Ausnahme gilt bei Penalty Areas). Dies muss für Mitspieler deutlich angekündigt werden.
Einen Ball zu droppen ermöglicht das Weiterspielen aus bzw. in misslichen Spielsituationen.
Beim Droppen darf der Ball aufgenommen und hinter der ursprünglichen Ball-Lage (bei Ball-Verlust ein neuer Ball), innerhalb eines sogenannten Erleichterungsbereiches von 1-2 Schlägerlängen, aus Kniehöhe fallengelassen werden.
Grundsätzlich gilt, dass der Ball nach dem Droppen niemals näher zur Fahne liegen darf als vorher.
Zur Abmessung des Erleichterungsbereichs dürfen, je nach Spielsituation, 1-2 Schlägerlängen herangezogen werden, wobei der längste Schläger in Ihrem Golfbag als Maß dafür gilt (mit Ausnahme des Putters). Der Ball muss beim Droppen in diesem Bereich aufkommen und liegenbleiben – tut er das nicht, wiederholen Sie den Drop straflos.
Das Droppen +1 Strafschlag ist möglich, wenn der Ball…
Das Droppen ist – ausgenommen Penalty Areas – straflos möglich, wenn der Ball in diesen 4 Lagen landet. Siehe dazu auch ungewöhnliche Platzverhältnisse:
Liegt Ihr Ball in einer Penalty Area (Wasserhindernisse) in einer der aufgelisteten 4 Lagen, ist ein Droppen nur +1 Strafschlag möglich.
Liegt Ihr Ball im Bunker dürfen Sie nicht die Sandbeschaffenheit vor dem Schlag prüfen, den Schläger hinter dem Ball aufsetzen sowie Probeschwünge mit Sandberührung durchführen.
Wenn Sie sicher sind, dass Ihr Ball im Bunker gelandet ist, dieser aber nicht sichtbar ist, können Sie mit Rechen, Schläger oder Füßen tasten, um den Ball zu finden. Bewegen Sie den Ball dabei, müssen Sie ihn straflos zurücklegen.
Erklären Sie einen Ball im Bunker für unspielbar, gibt es diese 4 Wahlmöglichkeiten zum Droppen:
Bei zeitweiligem Wasser im Bunker (siehe auch Spezielle Regeln und Situationen > Ungewöhnliche Platzverhältnisse) darf man straflos innerhalb des Bunkers, mit 1 Schlägerlänge (ab dem nächstem Punkt ohne Behinderung) droppen. Das Droppen außerhalb des Bunkers (z.B. wenn er zeitweilig komplett unter Wasser steht) geht in dem Fall mit +1 Strafschlag auf der Linie Loch-Ball beliebig zurück nach hinten.
Sogenannte Penalty Areas sind zumeist Wasserhindernisse und werden mit roten oder gelben Markierungspflöcken gekennzeichnet: Die Pflöcke selbst sind als bewegliches Hemmnis eingestuft und dürfen straflos für einen ungehinderten Schlag entfernt werden.
Ein vom Abschlag (A) gespielter Ball bleibt an Punkt (B) in einer seitlichen Penalty Area liegen und kreuzt bei Punkt (C) die Grenze der Penalty Area. Sofern möglich, können Sie den Ball straflos von Punkt (B) weiterspielen wie er liegt. Sofern möglich, können Sie den Ball straflos von Punkt (B) weiterspielen wie er liegt.
Liegt Ihr Ball defacto unspielbar für Sie oder ist unauffindbar (verloren) in einer seitlichen Penalty Area, haben Sie diese 4 Wahlmöglichkeiten:
Sofern möglich, können Sie den Ball straflos weiterspielen wie er liegt.
Liegt ihr Ball defacto unspielbar für Sie oder ist unauffindbar (verloren) in einer frontalen Penalty Area, haben Sie diese 2 Wahlmöglichkeiten:
Das Treffen der Fahnenstange im Loch ist straflos, d.h. die Stange kann immer stecken gelassen werden.
Unspielbarer Ball: Liegt Ihr Ball unspielbar im Gelände (Rough, Semirough, Fairway, Vorgrün) oder aber auch im Bunker, haben Sie 3 Möglichkeiten sich aus der misslichen Ball-Lage zu befreien.
Falschen Ball gespielt: Einen falschen Ball zu spielen bedeutet 2 Strafschläge. Man muss zurückgehen, den falschen Ball zurücklegen und den richtigen/eigenen spielen.
Ball wechseln: Zwischen den Löchern darf der Ball jederzeit ausgetauscht werden. Während des Spielens eines Lochs dürfen Sie den Ball aber nur dann austauschen, wenn…
Eingebetteter Ball: Bohrt sich ein Ball nach einem Schlag tief in den Boden ein und ist damit unspielbar, darf man überall im Gelände (Rough, Semirough, Fairway, Vorgrün) ohne Strafschlag den Ball droppen. D.h. der Ball darf aufgenommen und hinter der ursprünglichen Ball-Lage (innerhalb 1 Schlägerlänge) aus Kniehöhe fallengelassen werden, um in diesem Fall mit „strafloser Erleichterung“ weiterspielen zu können. Wichtig: Bei eingebohrten Bällen in Bunkern oder Penalty Areas ist Erleichterung weiterhin nur mit 1 Strafschlag möglich. Neben Bunkern und Penalty Areas gehören auch Abschlag und Grün des Lochs, das Sie gerade bespielen nicht zum Gelände.
Falsches Grün: Landet der Ball auf einem falschen Grün, d.h. dem Grün einer anderen Spielbahn, darf er zur Platzschonung von dort nicht gespielt werden. Sie können straflos Droppen. Der Erleichterungsbereich fürs Droppen des Balles muss so weit außerhalb des Grüns liegen, dass Sie beim Schlag dann keinen Stand auf dem falschen Grün einnehmen.
Ungewöhnliche Platzverhältnisse: Wenn sich Ihr Spielball in einer der unten erwähnten Situationen (ausgenommen Penalty Areas) befindet, dürfen Sie straflos Droppen, d.h. straflose Erleichterung in Anspruch nehmen:
(c) Pixabay / Beispiel für zeitweiliges Wasser
Der Erleichterungsbereich fürs Droppen in diesen Fällen ist 1 Schlägerlänge groß. Sie bemessen ihn vom nächstgelegenen Punkt der Erleichterung, d.h. der näheste Punkt zur Ball-Lage – nicht näher zum Loch – wo weitestgehend keine Behinderung mehr vorliegt.
Im Grafik-Beispiel liegt der Ball linksseitig auf einem asphaltierten Weg. Der linke Straßenrand wäre damit der nächstgelegene Punkt der Erleichterung, in dem innerhalb von 1 Schlägerlänge (orange markiert) straflos gedroppt werden kann.
Wenn Sie Ihren Ball nicht mehr finden, aber sicher sind dass dieser nur in einem der 4 oben angeführten ungewöhnlichen Platzverhältnisse verschwunden sein kann, können Sie ebenfalls straflos droppen.
Was gilt nicht als ungewöhnliches Platzverhältnis?
Landet Ihr Ball z.B. in/auf sogenannten Divots (herausgeschlagenen Rasenstücken), Traktorspuren, alten Fußspuren im Bunker oder auf kahlen Stellen ist das „Pech“ und es darf keine „straflose Erleichterung“ beansprucht werden! Der Ball kann aber natürlich mit 1 Strafschlag für unspielbar erklärt und gedroppt werden.
Im Jahr 2019 traten die seit Jahrzehnten weitreichendsten Regeländerungen und Regelvereinfachungen ein. Hier ein Überblick zu den 20 wichtigsten Anpassungen:
Diese 20 Änderungspunkte wurden in den oberen Themenblöcken bereits berücksichtigt. Mit der gesonderten Übersicht sieht man aber gut, wie umfassend und grundsätzlich das Regel-Update 2019 war.
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